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Ursachen des SchnarchensCa. 20% der Bevölkerung "schnarcht". 60% davon sind Männer, der Rest Frauen. Mit zunehmenden Alter häuft sich dieses Erscheinungsbild. Bei Kindern zwischen Geburt und dem Alter von 1 bis 12 Jahren sind es häufig Vergrößerungen der Rachenmandel (sog. "Polypen" im Volksmund), selten etwas anderes wie chronischer Schnupfen, Allergien oder pathologische Veränderungen im Naseninneren, wie u.a. Verbiegungen der Scheidewand, Polypen, eine chronischen Nasennebenhöhlenentzündung oder Vergrößerung der Nasenmuscheln.
Aber auch ein stark vergrößertes Zäpfchen oder riesige Mandeln im Rachen, tiefgezogene Gaumenbögen oder ein anderweitig anatomisch enger Mundraum oder Rachen.
Dieses oft als störend empfundene Symptom" Schnarchen", die o.g. soziale Rhonchopathie, kann krankhaft werden. Das UARS-Syndrom (erschwertes Atmen bedingt durch die oberen Atemwege) oder das sog. obstruktive Schnarchen (Schnarchen als Zeichen einer Engstelle der oberen Atemwege) führt in der Regel nie zu gefährlichen Atemstillständen oder Minderversorgung lebenswichtiger Organe durch Sauerstoffmangel. Bei den genannten Diagnosen liegt das Hauptproblem in der mangelhaften Schlafqualität. Schlafen bedeutet nicht nur einfach mit geschlossenen Augen ruhig und bewußtlos im Bett zu liegen, nein der Schlaf hat einen ganz bestimmten Ablauf. Diesen kann man mit einem sog. Hypnogramm aufzeichnen: Dieser spezielle Ablauf abwechselnder Schlafphasen muß jede Nach auf die gleiche Arzt ablaufen, damit der Schlaf sowohl für den Geist als auch den Körper erholsam ist sonst führt diese Schlafstörung u. a. zu morgendlicher Abgeschlagenheit, Tagesmüdigkeit, ja selbst zu Depressionen und Impotenz. Wir man nach Eintritt in die "wertvollen" Schlafphasen Tiefschlaf und REM- Schlaf gestört, so wechselt der Schlafende in "minderwertige" Schlafphasen wie die Phase 2 oder gar 1. Es liegt dann eine sog. Schlafphasenfragmentierung mit erhöhter Frequenz der Phasenwechsel. Das Schlaf-Apnoe-Syndrom stellt die schwerste Form der atembedingten Schlafstörungen dar. Hierbei ist nicht nur die Schlafarchitektur gestört, sondern auch die essentielle Versorgung lebenswichtiger Organe im Körper mit Sauerstoff. Hierbei kommt es zu mehr oder weniger lang andauernden Atemstillständen kurz vor oder nach der Schnarchphase. Dies kommt bei der Gesamtbevölkerung in 1 - 2 % vor, bei Männern im mittleren Alter jedoch liegt der Anteil bei 10%. Es kann dabei zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut mit evtl. Auftreten von "Lungenhochdruck" (sog. pulmonalen Hypertonie) und zu Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Mortalitätsgefahr kommen. Das Schnarchen entsteht durch die deutlich hörbare Vibration der Weichteile im Mund- Rachenbereich, meist liegt eine etwas verlängerte Uvula (Zäpfchen) vor oder ein schlaffes Gaumensegel - man nennt dies "velares" Schnarchen. Daneben kennen wir das sog. "pharyngeale" Schnarchen", bei dem eine Enge in der Tiefe des Rachens bzw. des Zungengrundes vorliegt. Es kann dabei zu einer völligen Verlegung des Atemweges während der Nacht kommen (man nennt das dann "obstruktives" Schlaf- Apnoe- Syndrom. Als schwerste und nicht operable Form gibt es noch das "zentrale" Schlaf- Apnoe- Syndrom, bei dem der vom Gehirn gesteuerte Atemantrieb fehlt. Oftmals finden eine Vielzahl von Störungen hier Ihre Ursache, hier nur einige der wichtigsten wie wie Kopfschmerzen, hoher Blutdruck, Impotenz, Tagesmüdigkeit, Depressionen. Aber auch ganz andere unerwartete Gefahren birgt das Schnarchen ;-)
Mannheimer Morgen 25.01.2007 Beurteilt wird die Ursache des Schnarchens durch den HNO-Facharzt mittels eingehender Untersuchung, ergänzend mit einer Schlafdiagnostik, einer sog. Schlafscreening-Untersuchung (ambulant bei uns oder einem Kollegen), wobei Körperlage, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Blutes, Atemfrequenz und "Atemaussetzer" elektrographisch aufgezeichnet und später an einem Computer ausgewertet werden.
Oder stationär in einem Schlaflabor , wobei u. a. zusätzlich noch die Hirnströme aufgezeichnet werden um noch spezifischere Informationen zu erhalten.
Voraussetzung für alle diagnostischen und evtl. operativen Maßnahmen ist dabei eine gute Nasenluftpassage. Deren Durchgängigkeit kann rhinomanometrisch festgestellt werden oder bei starker Verlegung der Nasenhöhle in der Regel auch bei einer einfachen Untersuchung gesehen werden. Die Notwendigkeit einer Nasenscheidewandbegradigung, einer Entfernung von evtl. vorhandenen Nasenpolypen oder Vergrößerungen der Nasenmuscheln müssen beim Patienten vor jeden weiteren Maßnahmen erkannt und behoben werden. Ebenso müssen krankhafte Veränderungen im Bereich der Nasennebenhöhlen meist mittels Röntgenaufnahmen, wie auch Allergien der oberen Atemwege oder Kieferanomalien ausgeschlossen bzw. vor allen anderen anzuratenden Maßnahmen behandelt werden. Allgemeine Verhaltensmaßnahmen zur Reduktion des Schnarchens werden auch Schlafhygiene genannt, diese können Sie hier downloaden. Weitere Informationen über die Seite der "Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin" (DGSM) Zusätzlich sollte eine lungenfachärztliche Abklärung erfolgen um ebenfalls Erkrankungen der unteren Atemwege auszuschließen.
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